Aus den Schulden – zurück ins Leben

Mein Name ist Claudia Weber, ich bin 40 Jahre alt und komme aus Zürich.
Und ich kann mit Stolz sagen: Heute bin ich schuldenfrei, strukturiert und finanziell selbstbewusster als je zuvor. Aber das war nicht immer so. Ganz im Gegenteil.
Es gab eine Zeit in meinem Leben – da stand ich mit über 45.000 CHF Schulden da. Und das, obwohl ich eigentlich immer dachte, ich hätte mein Leben im Griff. Ich war keine Verschwenderin im klassischen Sinn. Keine Designer-Handtaschen, keine Luxusurlaube. Aber es war der ganz normale Alltag, der mich überrollt hat: ein neuer Fernseher hier, ein Leasingvertrag fürs Auto dort, ein zu teurer Handyvertrag, spontane Online-Bestellungen, Essen bestellen, kleine Kredite – lauter vermeintlich harmlose Dinge. Doch sie haben sich aufsummiert. Still und heimlich. Bis ich irgendwann den Überblick verlor.
Ich erinnere mich noch genau an den Moment, in dem ich meine Kontoauszüge durchging und plötzlich diese Zahl da stand: 45.312,20 CHF. Und auf einmal war da nicht mehr nur ein Minus auf dem Papier – es war ein Minus im Kopf, in meinem Selbstwertgefühl. Ich schämte mich. Ich fühlte mich dumm, obwohl ich doch eigentlich ein strukturierter Mensch bin. Ich hatte einen Job, ein regelmäßiges Einkommen – wie konnte es so weit kommen?
Die Wahrheit ist: Ich hab’s verdrängt. Ich hab gedacht: „Das wird schon irgendwie.“ Aber Schulden lösen sich nicht in Luft auf. Und der Druck, der wächst. Er sitzt dir im Nacken, jeden Tag. Ich konnte nicht mehr ruhig schlafen. Ich vermied es, Briefe zu öffnen. Ich wurde gereizter, stiller. Bis ich eines Morgens aufwachte und dachte: „So geht das nicht weiter. Das hier frisst mich auf.“
Also hab ich angefangen, ehrlich hinzuschauen. Ohne Drama, ohne Ausreden. Ich habe mir einen klaren Plan gemacht. Erstmal alles aufgeschrieben: Einnahmen, Ausgaben, laufende Verträge. Ich hab ein Haushaltsbuch geführt – erst auf Papier, später mit einer App. Ich hab analysiert, wo mein Geld wirklich hingeht. Und ehrlich? Ich war schockiert. Allein für Lieferdienste, Kaffee unterwegs und spontane Einkäufe gingen jeden Monat über 600 Franken drauf.
Ich habe gekündigt, gestrichen, umgeschichtet. Ich habe gelernt, Nein zu sagen – zu Werbung, zu Impulsen, zu unnötigen Dingen. Das war nicht leicht. Vor allem, weil ich es gewohnt war, mir kleine Belohnungen zu gönnen, wenn’s emotional eng wurde. Aber ich habe erkannt: Was ich wirklich brauche, ist Freiheit, kein Kram.
Gleichzeitig hab ich angefangen, mich mit Finanzbildung zu beschäftigen. Ich hab Bücher gelesen, Podcasts gehört, YouTube-Kanäle gesucht. „Der Weg zur finanziellen Freiheit“ von Bodo Schäfer war mein Gamechanger – aber auch ganz einfache Konzepte wie das 3-Konten-Modell, Notgroschen, ETFs und Zinseszinseffekt. Ich habe klein angefangen – 25 Franken pro Monat in einen ETF-Sparplan. Und dann langsam gesteigert.
Es gab Rückschläge. Monate, in denen eine Autoreparatur alles durcheinandergebracht hat. Phasen, in denen ich dachte: „Wofür mach ich das eigentlich?“ Aber ich bin dran geblieben. Monat für Monat. Jahr für Jahr. Keine Wunder, keine Lottogewinne – nur Disziplin und ein Ziel vor Augen.
Heute bin ich schuldenfrei.
Ich habe ein Notgroschenkonto, das mir Sicherheit gibt, ein kleines Depot, das wächst, und vor allem: Ich hab wieder Vertrauen in mich selbst. Ich konsumiere bewusster, lebe einfacher, aber ich fühle mich so viel reicher als früher. Weil ich weiß, was mir wirklich guttut – und was nicht.
Und deshalb sage ich dir:
👉 Du brauchst kein Riesen-Gehalt.
👉 Du brauchst keine Finanzexpertin zu sein.
👉 Du brauchst nur einen ehrlichen Blick, einen Plan – und den Mut, anzufangen.
Wenn du dich gerade überfordert fühlst, wenn du Schulden hast oder einfach das Gefühl, ständig am Limit zu sein: Bitte glaube mir – du kannst das ändern.
Wenn ich das geschafft habe – dann kannst du das auch. Ehrlich. Schritt für Schritt. Tag für Tag. Es ist nie zu spät, Verantwortung für die eigene finanzielle Zukunft zu übernehmen. Und das Gefühl, wieder frei atmen zu können, ist unbezahlbar.
Du bist nicht allein. Fang an. Heute.