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Ben
Ben
Ex-Consulter/ Schauspieler

Der schwierige Weg zu mir selbst

Der schwierige Weg zu mir selbst
Ben kündigt seinen gut bezahlten Job im Softwarevertrieb, um seinen Traum von einer Schauspielkarriere zu verfolgen. Obwohl er heimlich stolz auf sein Talent ist, erlebt er zunächst herbe Rückschläge und muss sich harter Kritik stellen, was ihm aufgrund seiner versteckten Arroganz sehr schwerfällt. Erst als er lernt, seine Schwächen anzunehmen und Demut zu zeigen, findet er langsam Erfolg und Anerkennung.

Hey Leute, ich bin Ben und möchte heute etwas mit euch teilen, was ich lange für mich behalten habe. Viele würden wahrscheinlich sagen, ich sei verrückt gewesen, diesen Schritt zu gehen – vielleicht habt ihr recht. Aber ehrlich gesagt, ich bereue nichts, obwohl ich zwischenzeitlich echt gezweifelt habe.

Also, ganz kurz zu mir: Ich war lange Zeit im Vertrieb tätig, genauer gesagt im Softwarevertrieb eines ziemlich bekannten Tech-Unternehmens. Ich war gut in meinem Job, richtig gut sogar. Ich liebte das Gefühl, die besten Verkaufszahlen zu haben und ständig Lob zu kassieren. Vielleicht liebte ich das auch etwas zu sehr.

Doch tief drinnen spürte ich immer, dass irgendwas fehlte. Versteht mich nicht falsch – die Anerkennung war großartig, und das Geld natürlich auch. Aber irgendwie wurde der Job mit der Zeit monoton, und ich erwischte mich immer öfter dabei, wie ich mir vorstellte, etwas ganz anderes zu machen.

Meine große Leidenschaft war schon immer die Schauspielerei. Klingt kitschig, ich weiß, aber es stimmt einfach. Schon in der Schule spielte ich in Theatergruppen, und ich war auch da ziemlich gut. Aber das Leben zog mich eben in eine andere Richtung, und ich entschied mich für eine sichere Karriere.

Irgendwann kam der Moment, in dem ich nachts wachlag und mir dachte: „Willst du dein ganzes Leben lang in Meetings sitzen oder willst du endlich rausfinden, ob du es wirklich draufhast, Schauspieler zu werden?“ Die Antwort wusste ich sofort.

Die Entscheidung, meinen sicheren Job aufzugeben, war härter als gedacht. Ich hatte Angst, mich zu blamieren oder zu scheitern. Trotzdem wusste ich: Wenn ich es jetzt nicht versuche, würde ich es mir ewig vorwerfen.

Also kündigte ich. Viele meiner Kollegen waren entsetzt. Einige lobten meinen Mut, andere redeten hinter meinem Rücken. Ich tat, als wäre es mir egal, aber es traf mich.

Die erste Zeit nach der Kündigung war aufregend. Ich nahm Schauspielunterricht und dachte, ich würde schnell Erfolg haben – schließlich war ich talentiert, dachte ich. Doch die Realität war hart. Ich musste lernen, Kritik anzunehmen, und erkannte, dass Talent allein nicht reicht.

Ich wollte nicht aufgeben, auch wenn es manchmal schwer war. Mein Stolz trieb mich an. Ich begann, offen für Feedback zu sein, wurde demütiger, lernte Selbstkritik. Und dann kamen die ersten kleinen Rollen.

Der Durchbruch kam zwei Jahre später. Ich hatte mich verändert, war ruhiger geworden, etwas bescheidener. Ich bekam eine Rolle in einer bekannten TV-Serie. Und plötzlich bekam ich Respekt – sogar von denjenigen, die vorher an mir gezweifelt hatten.

Heute bin ich nicht nur Schauspieler, sondern auch ein anderer Mensch. Ich habe gelernt, dass echter Erfolg nicht nur aus Ego entsteht, sondern durch Wachstum, Reflexion und den Mut, neue Wege zu gehen.

Wenn du vor einer ähnlichen Entscheidung stehst, sei dir bewusst: Es wird nicht einfach, aber es kann sich lohnen – nicht nur beruflich, sondern auch persönlich.

Ich hab’s gemacht – und ich hab gewonnen.

4.8