Nicht für die Noten, sondern für mich

Hey, ich bin Leo, 17, und wenn ich ehrlich bin – Schule war für mich früher immer so 'ne Art Dauerfrust. Schon ab der 5. Klasse hab ich irgendwie hinterhergehangen. Mathe? Horror. Deutsch? Zu viele Texte. Bio? Ganz okay, aber auch nicht richtig mein Ding. Und wenn du ständig schlechte Noten schreibst, fängst du irgendwann an zu denken: "Vielleicht bin ich einfach dumm."
Ich hab echt oft so getan, als wär mir das alles egal. So dieses "juckt mich nicht"-Ding. Aber eigentlich hat’s mich voll getroffen. Wenn du siehst, wie deine Freunde bessere Noten kriegen und du wieder ne 4 oder 5 kassierst... das zieht schon runter. Ich war eher der ruhige Typ, hab nicht viel geredet, hab versucht, irgendwie durchzukommen.
Der Stress in der Schule war auch einfach krass. Jeden Tag neue Aufgaben, Tests, Deadlines. Und immer dieses Gefühl: Du musst alles können. Kein Platz für Pause, kein Platz zum Durchatmen. Es war, als würde ständig jemand neben dir stehen und sagen: "Du musst besser sein."
Und mal ehrlich: Die Schule ist irgendwie wie ein Wettkampf, bei dem alle Tiere das gleiche machen müssen. Stell dir mal vor – ein Affe, ein Fisch, ein Elefant und ein Vogel sollen alle auf denselben Baum klettern. Wer denkt sich sowas aus? Das ist übrigens ein bekanntes Bild, das oft Albert Einstein zugeschrieben wird – falls du’s nicht kennst, google mal: „alle Tiere sollen auf einen Baum klettern Zitat“. Jeder hat doch andere Stärken. Manche sind super im Rechnen, andere können zeichnen wie ein Profi oder sind richtig gut mit Menschen. Aber in der Schule zählt oft nur, wie gut du Vokabeln auswendig lernst oder Formeln rechnest.
Dann kam die Oberstufe. Und ich weiß nicht genau, was es war – vielleicht, dass ich plötzlich Lehrer hatte, die mich ernst genommen haben. Oder dass ich gemerkt hab: Jetzt wird’s ernst. Ich wollte nicht mehr der Typ sein, der sich immer unter Wert verkauft. Ich hab das erste Mal angefangen, mich wirklich hinzusetzen, nicht für die Noten, sondern weil ich wissen wollte: Kann ich’s vielleicht doch?
Ich hab dann angefangen, mir eigene Zusammenfassungen zu schreiben – richtig simpel, mit Farben und so, damit ich's besser check. In Mathe hab ich YouTube-Videos gesucht, die mir das nochmal langsam erklären. Und ich hab gemerkt: Ich bin nicht dumm. Ich hab’s nur früher nicht auf meine Art gelernt.
Und ja, es hat gedauert. Aber irgendwann kam die erste Zwei zurück. Dann noch eine. Ich weiß noch, wie ich das Blatt angeguckt hab und erstmal dachte, das wär ein Fehler. :D Aber das war kein Zufall. Ich hatte mich echt reingehängt.
Heute hab ich zwar nicht überall Einsen – muss auch nicht. Aber ich bin stolz auf mich, weil ich weiß: Ich kann’s, wenn ich will. Und vielleicht liest das hier ja grad jemand, der denkt, er schafft das nie... doch, kannst du. Ehrlich. Vielleicht brauchst du nur deinen eigenen Weg. Und vielleicht fängt der heute an.
Und an alle, die gerade in der Schule sitzen und denken, sie sind nicht gut genug: Ich versteh euch. Wirklich. Es ist schwer, wenn alle von dir erwarten, dass du der gleiche Typ Schüler bist wie alle anderen. Aber du bist du – und das reicht. Du wirst deinen Weg finden.