Zurück zu Geschichten
Mia
Mia
Autorin

Stärker als die Diagnose

Stärker als die Diagnose
Mia erhält mit 15 Jahren die Diagnose Multiple Sklerose und kämpft jahrelang mit Schmerzen, Unsicherheit und Rückschlägen. Durch das Schreiben entdeckt sie jedoch eine neue Stärke, wird erfolgreiche Autorin und Motivationssprecherin und gründet schließlich sogar eine eigene Stiftung. Ihre Geschichte inspiriert dazu, trotz Herausforderungen niemals aufzugeben und das eigene Leben selbstbestimmt zu gestalten.

Hallo, ich bin Mia. Wenn ich heute auf mein Leben schaue, fühle ich Stolz und eine tiefe Dankbarkeit – auch wenn der Weg dorthin oft schmerzhaft war. Mit 15 erhielt ich die Diagnose Multiple Sklerose, eine chronische Krankheit, von der ich zuvor noch nie gehört hatte. Plötzlich schien alles, was ich mir für mein Leben vorgestellt hatte, infrage gestellt.

Die ersten Jahre waren schwierig. Ich hatte Angst vor der Zukunft, und mein Körper schien sich gegen mich zu richten. Schmerzen, Müdigkeit, Ungewissheit – ich zog mich immer mehr zurück.

Eines Nachmittags fand ich ein altes Notizbuch. Ich begann zu schreiben – Gedanken und Gefühle, die ich niemandem sonst erzählen wollte. Das Schreiben wurde mein Ventil, meine Zuflucht. Ich verfasste kurze Geschichten, in denen ich meine Ängste und Hoffnungen versteckte.

Meine beste Freundin war begeistert: „Mia, du musst das veröffentlichen!“ So entstand mein erster Blog. Anfangs mit wenigen Lesern, doch das Schreiben half mir, die Krankheit zu verarbeiten. Immer mehr Menschen mit ähnlichen Erfahrungen meldeten sich. Sie dankten mir für meine Ehrlichkeit, meinen Mut und meine Offenheit.

Ich begann Vorträge zu halten, um anderen Betroffenen Mut zu machen. Die Gesundheit spielte nicht immer mit, doch ich kämpfte weiter. Jeder Rückschlag erinnerte mich daran, warum ich weitermachen musste.

Mit 27 veröffentlichte ich mein erstes Buch – eine Sammlung meiner Erfahrungen und Texte. Es war ein Moment voller Erkenntnis: Der Schmerz hatte mich zu etwas Wertvollem geführt.

Das Buch öffnete Türen: Interviews, Fernsehauftritte, neue Projekte. Ich lernte, meine Grenzen zu akzeptieren, Geduld mit mir selbst zu haben und auch Schwäche zuzulassen.

Mit 30 gründete ich eine Stiftung für Menschen mit chronischen Krankheiten. Es war erfüllend, Hoffnung zu schenken. Gleichzeitig spürte ich den Druck, immer stark zu wirken – doch genau meine Ehrlichkeit war das, was andere berührte.

Privat war es nicht leicht: Beziehungen litten unter der Krankheit. Aber jede Erfahrung brachte mich näher zu mir selbst – ich lernte, wer wirklich zu mir steht.

Mit Mitte 30 hielt ich eine Keynote auf einem internationalen Kongress. Der Moment auf der Bühne war magisch – alles hatte einen Sinn bekommen.

Heute bin ich Autorin, Motivationssprecherin und Stiftungsleiterin. Die MS begleitet mich – aber sie definiert mich nicht mehr. Ich entscheide, wie mein Leben aussieht.

Ich erzähle meine Geschichte, um dir zu zeigen: Ein schwieriges Schicksal ist nicht das Ende – es kann der Beginn einer außergewöhnlichen Reise sein.

4.4