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Markus Fischer
Markus Fischer
Teamleiter

Führung beginnt mit Vertrauen

Führung beginnt mit Vertrauen
Vom Chef mit Kontrollzwang geprägt, wollte Markus es selbst anders machen – menschlicher, echter, mutiger. Durch Zuhören, ehrliches Interesse und eine Kultur des Miteinanders formte er ein starkes Team. Für ihn ist Führung keine Anweisung, sondern ein Angebot zur Entwicklung.

Mein Name ist Markus Fischer, ich bin 45 Jahre alt und komme aus Stuttgart. Heute leite ich ein Team von knapp 40 Menschen in einem mittelständischen Unternehmen, und ich bin stolz auf das, was wir gemeinsam geschaffen haben. Aber vor allem bin ich stolz darauf, wie wir es geschafft haben.

Denn ehrlich gesagt: Ich habe Führung früher anders kennengelernt. Ganz anders. Mein erster Chef war ein Kontrollfreak. Alles musste über seinen Schreibtisch gehen. Ideen waren nur dann gut, wenn sie von ihm selbst kamen. Fehler? Undenkbar. Statt Lob gab es Druck. Statt Vertrauen Misstrauen. Und irgendwann habe ich mir geschworen: Wenn ich selbst mal die Chance habe, etwas zu leiten, dann mache ich es anders. Komplett anders.

Dieser Schwur hat mich nie losgelassen. Als ich Jahre später selbst die Verantwortung für ein Team übernommen habe, war für mich klar: Ich will nicht der Beste im Raum sein. Ich will der sein, der das Beste aus dem Raum herausholt. Und dafür braucht es aus meiner Sicht drei Dinge: Zuhören. Vertrauen. Fördern.

Ich erinnere mich noch gut an meinen ersten Teamtag. Ich hab mich nicht vorne hingestellt und eine Präsentation über unsere Ziele runtergerattert. Ich hab mir einen Stuhl genommen, mich in die Runde gesetzt und gesagt: „Ich bin hier, um mit euch zu lernen. Nicht, um euch zu sagen, wie’s geht.“

Es war still. Verwirrung. Skepsis. Aber mit der Zeit kam Bewegung rein. Ich habe jeden Einzelnen nach seinen Stärken gefragt. Nach dem, was ihm oder ihr leicht fällt. Nach dem, was sie im Alltag wirklich motiviert. Und was sie davon abhält, ihr volles Potenzial zu leben.

Was dann passiert ist, war beeindruckend. Menschen, die vorher still waren, fingen an, ihre Meinung zu sagen. Andere, die vorher zögerlich wirkten, übernahmen Verantwortung. Ich machte Fehler – und sprach offen darüber. Ich bat um Feedback – und setzte es um. Und das Team wuchs. Nicht, weil ich der perfekte Chef war. Sondern weil wir zusammen eine Kultur geschaffen haben, in der Menschsein erlaubt war.

Natürlich gab es Konflikte. Natürlich gab es schwierige Gespräche. Aber der Unterschied war: Wir hatten gelernt, einander zuzuhören. Nicht, um zu antworten, sondern um zu verstehen. Und genau das ist für mich der Kern empathischer Führung.

Ich sehe mich heute nicht als Anweiser, sondern als Möglichmacher. Ich habe gelernt, dass Lob kein Bonus ist, sondern ein Werkzeug. Dass ein ehrliches "Wie geht’s dir heute wirklich?" manchmal mehr verändert als ein Strategiepapier. Und dass echte Verbindung im Arbeitsalltag kein Luxus ist – sondern der Boden für Leistung.

Wenn du das hier liest und selbst in einer Führungsrolle bist – oder auf dem Weg dorthin – dann will ich dir nur eins sagen: Du musst nicht perfekt sein. Aber du musst bereit sein, dich für andere zu interessieren. Denn Menschen folgen keinen Titeln. Sie folgen Menschen.

Ich bin Markus Fischer. Ich glaube an Führung mit Herz. Und ich weiß heute: Es funktioniert. Menschlich. Nachhaltig. Und erfolgreich.

4.9