Vom Büro zur freiberuflichen Illustratorin

Hallo zusammen, ich heiße Lisa und möchte euch heute von einer wichtigen Entscheidung erzählen, die ich vor etwa zwei Jahren getroffen habe und die mein Leben ziemlich auf den Kopf gestellt hat. Es war keine einfache Entscheidung, und ganz ehrlich – ich hatte große Angst davor. Aber ich habe es trotzdem getan, und ich möchte meine Erfahrungen mit euch teilen.
Damals arbeitete ich schon mehrere Jahre in einer großen Firma im Marketing. Eigentlich war der Job nicht schlecht, das Geld war gut und die Kollegen waren meistens freundlich. Aber irgendwie hatte ich immer das Gefühl, dass etwas fehlte. Vielleicht kennt ihr das ja: Man macht etwas jeden Tag, und obwohl eigentlich alles okay ist, spürt man tief drinnen, dass es nicht das Richtige ist.
Eine meiner großen Stärken ist definitiv meine Kreativität. Ich liebe es, Ideen zu entwickeln, neue Dinge auszuprobieren und einfach kreativ zu sein. Im Bürojob war das zwar manchmal möglich, aber oft fühlte ich mich eingeschränkt. Ich konnte nicht so arbeiten, wie ich wollte, und das frustrierte mich sehr. Gleichzeitig wusste ich aber auch, dass ich jemand bin, der viel Sicherheit braucht. Ich bin von Natur aus eher ängstlich und neige dazu, mir viele Sorgen zu machen. Das war immer meine größte Schwäche und machte mir die Entscheidung, etwas Neues zu wagen, unglaublich schwer.
Nach langer Überlegung und vielen schlaflosen Nächten entschied ich mich schließlich, meinen sicheren Job aufzugeben und mich als freiberufliche Illustratorin selbstständig zu machen. Das klingt vielleicht nicht besonders dramatisch, aber glaubt mir, für mich war das ein riesiger Schritt. Ich liebte Zeichnen und Malen schon seit meiner Kindheit, und insgeheim träumte ich schon immer davon, davon leben zu können. Gleichzeitig wusste ich aber, dass es ein enormes finanzielles Risiko bedeutete, und davor hatte ich wirklich große Angst.
Die ersten Monate als Selbstständige waren ehrlich gesagt ziemlich schwierig. Ich hatte kaum Kunden, verdiente wenig Geld und musste feststellen, dass Selbstmarketing nicht gerade meine Stärke war. Ich bin eher zurückhaltend und finde es unangenehm, mich selbst anzupreisen oder Werbung für mich zu machen. Das hat mir das Leben ziemlich schwer gemacht, und es gab viele Momente, in denen ich kurz davor war, aufzugeben. Meine Ängste wurden dadurch nur noch größer. Ich fragte mich ständig, ob ich die richtige Entscheidung getroffen hatte oder ob ich gerade dabei war, mein Leben komplett zu ruinieren.
Was mir in dieser Zeit unglaublich geholfen hat, waren meine Freunde und Familie. Sie haben immer wieder an mich geglaubt und mich unterstützt, auch wenn ich selbst große Zweifel hatte. Ich lernte nach und nach, mir kleine Ziele zu setzen und Schritt für Schritt vorzugehen. Statt mich ständig zu sorgen, versuchte ich, mich auf das zu konzentrieren, was gerade machbar war.
Langsam, aber sicher kamen die ersten kleinen Erfolge. Ich bekam Aufträge von Freunden, dann von Freunden meiner Freunde, und schließlich kamen auch ganz fremde Menschen auf mich zu, die meine Illustrationen gesehen hatten und begeistert waren. Jedes Mal, wenn jemand meine Arbeit lobte oder ich einen neuen Auftrag bekam, wuchs mein Selbstvertrauen ein kleines Stückchen.
Natürlich gab es auch Rückschläge. Manchmal verliefen Aufträge nicht so gut, oder Kunden waren nicht zufrieden mit dem Ergebnis. Das waren harte Momente, besonders für jemanden wie mich, der sich Kritik oft zu Herzen nimmt. Doch gerade in diesen Situationen lernte ich, stärker zu werden und besser mit Feedback umzugehen.
Heute, zwei Jahre nach meiner Entscheidung, bin ich unglaublich froh, dass ich diesen Schritt gewagt habe. Mein Einkommen ist noch immer nicht so hoch wie früher im Bürojob, aber ich fühle mich glücklicher und erfüllter als jemals zuvor. Ich darf jeden Tag das tun, was ich wirklich liebe, und ich merke, wie sehr ich persönlich gewachsen bin.
Meine größte Angst ist nach wie vor, irgendwann nicht mehr genug Aufträge zu bekommen und finanziell zu scheitern. Aber mittlerweile weiß ich, dass ich stark genug bin, auch schwierige Phasen zu überstehen. Ich habe gelernt, dass Mut nicht bedeutet, keine Angst zu haben – sondern es bedeutet, trotz der Angst weiterzugehen.
Wenn ihr gerade vor einer ähnlichen Entscheidung steht, kann ich euch nur Mut machen: Es ist normal, Angst zu haben. Aber wenn euer Herz euch sagt, dass es das Richtige ist, dann wagt es. Es wird nicht immer einfach sein, aber es lohnt sich.
Danke, dass ihr meine Geschichte gelesen habt. Ich hoffe, sie gibt euch ein bisschen Mut, eure eigenen Träume zu verfolgen.